Rischenau
Geschichte
Rischenau wird urkundlich erstmals am 27. Januar 1269 als Dorf erwähnt. Im 14. Jahrhundert erscheint Rischenau als Burg und Stadt und später wieder als Dorf. Die Stadt mit ihrer Burg existierte etwa ein Jahrhundert. Von der mittelalterlichen Anlage ist heute kaum noch etwas zu erkennen.
Nach der Zerstörung von Burg und Stadt Rischenau entsteht das neue Dorf Rischenau. Die Hausstätten im Dorf überliefert zuerst ein Messregister von 1529.
Der Ort Rischenau verlor seine Selbständigkeit zum 1. Januar 1970. Ab diesem Zeitpunkt ist der Ort Teil der neuen Großgemeinde Lügde. In den Planungsvorgaben wird hier Rischenau als „Nebenzentrum“ aufgeführt.
Der Ortsteil Biesterfeld
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden einige verkommene Höfe durch Graf Simon VI eingezogen, zu einer Meierei vereinigt und 1624 an den Amtmann in Schwalenberg übergeben. Später kaufte Maria Magdalena, die Witwe Simons VII, die Meierei. Jobst Hermann, der Sohn von Maria Magdalena war Inhaber des Paragialamtes in Schwalenberg und erbaute als solcher auf der Meierei den Herrensitz Biesterfeld.
Jobst Hermann ist Stammherr der erblichen Grafenlinie Lippe - Biesterfeld. Nach einer Abfindung verlassen sie 1763 Biesterfeld und ziehen nach Oberkassel bei Bonn, und Mitte des 19. Jahrunderts nach Bentschen in der Provinz Posen. Nach Streitigkeiten um die Erbfolge wurde von höherer Stelle zu Gunsten der Lippe-Biesterfeld Linie entschieden, und diese übernahmen Ende des 19. Jahrhunderts die Regentschaft im Fürstentum Lippe.
Als letzter Fürst dankte Leopold IV 1918 ab. Prinzgemahl Bernhard der Niederlande ist ein Neffe von Leopold IV.
Von dem ehemaligen Herrensitz beziehungsweise Domäne sind nur noch 3 Gebäude vorhanden. Das ehemalige Forsthaus (früher Wohnhaus), das Mägdehaus und die Brennerei und Brauhaus. Das Brauhaus ist nach einem Brand nur teilweise erhalten geblieben und wurde danach als Reithalle wieder aufgebaut.